Beim Anti-Müller-Hormon (AMH) handelt es sich um ein Glykoprotein, das in den Granulosazellen entsteht und von der Geburt bis zur Menopause in den Blutkreislauf abgegeben wird. AMH ist ein idealer Marker der ovariellen Reserve, da es ausschließlich von den potentiell reifungsfähigen Primärfollikeln und den Sekundärfollikeln produziert wird. Aus diesem Grund besteht eine sehr gute Korrelation zwischen dem Serum-AMH-Spiegel und der Anzahl an potentiell reifungsfähigen Follikeln bzw. der ovariellen Reserve.
AFIAS AMH
Der AFIAS AMH ist ein quantitativer, auf einem hoch empfindlichen Fluoreszenz-Immunoassay basierender AMH-Test mit hoher Genauigkeit.
Die Messung des Anti-Müller-Hormons (AMH) bringt neue Erkenntnisse über die Funktion der Eierstöcke. AMH wird durch heranwachsende Follikel gebildet. Der AMH-Wert schwankt vor dem Eisprung und bringt uns einen Schritt näher an die Fähigkeit, die tatsächliche ovarielle Reserve abzuschätzen. AMH kann von der Geburt bis zum Anfang der Menopause gemessen werden. Die höchste Konzentration wird mit Mitte 20 erreicht. Durch die im Jugendalter stattfindenden Änderungen kommt es voraussichtlich zu einem neuen Verständnis der Eizellenreifung in der Pubertät.
Die Messung des AMH-Wertes hat sich zu einem Routinetest in der Reproduktionsmedizin entwickelt. Während in den späteren reproduktiven Jahren ein Rückgang des ursprünglichen Follikelvorrats erkannt wird, können außerdem Überreaktionen diagnostiziert werden. Der Zusammenhang des AMH-Werts mit der ovariellen Reserve wechselt von einer inversen Beziehung im ersten Vierteljahrhundert zu einer positiven Beziehung im Anschluss daran, da der Rückgang parallel zueinander stattfindet. Der AMH-Wert schwankt nur leicht während des Menstruationszyklus. Jedoch ist er nicht komplett Gonadotropin-unabhängig und zeigt verzögerte Veränderungen, die mit der Produktionsstätte von heranwachsenden Follikeln im Einklang stehen. Sowohl im fachlichen als auch im öffentlichen Bereich besteht ein bedeutendes Interesse an seiner Fähigkeit, die verbleibende fruchtbare Zeit zu bestimmen, was sich als klinisch wertvoll bei der Beurteilung der ovariellen Reserve nach Schädigungen erweisen kann, z.B. im Anschluss an Chemotherapie oder Eierstockoperationen. Der AMH-Wert ist im Falle eines polyzystischen Ovar-Syndroms deutlich erhöht und kann einen diagnostischen Wert haben.
Das erhebliche Potential der AMH-Messung greift durch die Ermöglichung einer klinischen Interpretation in vielen Zusammenhängen der Verlässlichkeit der Daten vor. Jedoch steht fest, dass sie sowohl im gesunden Körper als auch bei Krankheiten in Zukunft neue Möglichkeiten für die Bewertung der Eierstockfunktion bieten wird.
(Hutson, J. M. & Beasley, S. W. The Surgical Examination of Children (2013))
Das Anti-Müller-Hormon hat eine doppelte Funktion. Laut altbewährten und etablierten Studien handelt es sich um ein hemmendes Hormon, das die Entwicklung der männlichen Genitalien bestimmt (Abbildung 1). Neue Erkenntnisse zeigen jedoch noch wesentlich mehr, als zuvor angenommen. Eine im Journal of Endocrinology veröffentlichte Untersuchung von Ian S. McLennan und Michael W. Pankhurst detailliert die Rolle von AMH als Hormon sowie seine unbeachtete endokrine Rolle bei beiden Geschlechtern. Es gehört einer TGF-β-Überfamilie an, was bedeutet, dass es zusammen mit anderen Elementen der TGF-β-Familie als Homodimer oder Heterodimer funktioniert. Seine neu bekanntgewordene endokrine Funktion ist wesentlich subtiler, aber dennoch wichtig für unsere diagnostischen Zwecke
Verwendungszweck des AMH-Immunoassays
Studien haben gezeigt, dass mithilfe des AMH-Wertes die verbleibende ovarielle Reserve und somit die Chancen auf eine Schwangerschaft bestimmt werden können. Der AMH-Spiegel nimmt im Laufe der gebärfähigen Jahre ab und sinkt deutlich, wenn sich die Wechseljahre nähern. Nach der Menopause ist er typischerweise nicht mehr nachweisbar. Die Bestimmung des AMH-Spiegels kann sich bei der Beurteilung der aktuellen Fruchtbarkeit von Frauen als hilfreich erweisen. Weiterhin kann er den Beginn der Menopause prognostizieren.
Erhöhte AMH-Spiegel wurden mit dem polyzystischen Ovar-Syndrom in Verbindung gebracht. Die bei dieser Erkrankung überschüssig gebildeten Follikel sorgen für eine ungewöhnlich große Menge an AMH.
Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) entspricht der AMH-Spiegel deutlich der Anzahl an im Anschluss an eine Simulation mit Gonadotropinen entnehmbaren Oozyten. Er kann, unabhängig vom Alter der Frau, bei der Prognostizierung des Schwangerschaftsausgangs und der Chance auf eine Lebendgeburt helfen.
AFIAS AMH-Assay
In Kürze wird Boditech in Verbindung mit der AFIAS Plattform das AMH-Assay auf den Markt bringen. Die AFIAS-Plattform ist ein automatisches, Ein-Schritt-Immunoassay mit zeitaufgelöster Fluoreszenzmessung. Die Analyse erfolgt mit einer All-in-One-Testkarte, die alle für das jeweilige Immunoassay erforderlichen Reagenzien enthält. Die Kalibrierung erfolgt mithilfe eines werkseitig überprüften ID-Chips. Zu den Hauptmerkmalen des AFIAS zählen die Verwendung von Vollblut, kurze Testzeiten (3-15 Min.) sowie kleine Probenmengen (100μl ). Durch die einfache Handhabung (Probenübertragung) kommt es zu weniger Anwendungsfehlern in jeglichen Laboren.
Es wurden unterschiedliche automatische AMH-Immunoassays für mittelgroße bis große Labore entwickelt und auf den Markt gebracht (z.B. Roche Elecsys und Beckman Coulter Access2). Die unten stehende Tabelle enthält eine Auflistung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen diesen Assays.
Dank der Ergänzung durch den AMH-Tests lässt sich die AFIAS- Plattform vorteilhaft in Verbindung mit Fruchtbarkeitstests einsetzen. Kliniken, die Kinderwunschdiagnostik und diesbezügliche Behandlungen anbieten, werden Interesse an einem Point-of-Care-Instrument wie dem AFIAS haben, damit sie ihren Patienten schnelle und genaue Ergebnisse zur Verfügung stellen können. Boditech wird den AFIAS-AMH ab dem 30. September schrittweise auf den Markt bringen, angefangen mit China, Asien, Afrika, dem mittleren Osten und Lateinamerika. Analysekits sind erhältlich für Kunden, die vor der Markteinführung Analysen oder Aktionen durchführen möchten. Zum Zeitpunkt der Markteinführung werden Broschüren und weitere Hilfsmaterialien zur Verfügung gestellt.
AMH-Analysesystem
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| AFIAS-6 | AFIAS-1 | |
| Abmessungen | 420 mm (L) x 336 mm (B) x 293 mm (H) | 320 mm (L) x 180 mm (B) x 240 mm (H) |
| Gewicht | 15,1 kg | 3.9 kg |
| Stromversorgung | 100-240V AC, 50~60 Hz | 100-240 V AC, 50~60 Hz |
| Speicher | 5.000 Patienten- und QS-Ergebnisse | 5.000 Patienten- und QS-Ergebnisse |
| Benutzeroberfläche | 5 Zoll Touch-Display Eingebauter Thermodrucker RS232 / USB / Ethernet / SD-Karte LIS-Anschluss | 5 Zoll Touch-Display Eingebauter Thermodrucker RS232 / USB / Ethernet / SD-Karte LIS-Anschluss |
Bestellinformationen
| Produkt | Kat.-Nr. |
| AFIAS-AMH | SMF-62 |
| Boditech AMH Control | CFPO-214 |
| Boditech AMH Calibrator | CFPO-215 |
| AFIAS-1 | FPRR019 |
| AFIAS-6 | FPRR020 |
Fertilitätstests
| Produkt | Kat.-Nr |
| AFIAS Total ßhCG | SMFP-3 |
| AFIAS FSH | SMFP-5 |
| AFIAS LH | SMFP-6 |
| AFIAS PRL | SMFP-8 |
| AFIAS TSH | SMFP-20 |
Klinische Anwendungen
- Ovariale Funktion durch quantitative Bestimmung von AMH
- Polyzystisches Ovar-Syndrom (PCOS)
- Abschätzung des Zeitpunkts der Menopause
- Neonatale Geschlechtsbestimmung
- Überwachung der Behandlung bei Eierstockkrebs
- Familienplanung
Testverfahren
